Die Kartoffeln kamen Mitte des 16. Jahrhunderts aus Südamerika nach Europa. Sie gehören zu den Nachtschattengewächsen. Wir unterscheiden zwischen Speise- und Wirtschaftssorten. Die Kartoffel wächst auf nahezu allen Standorten. Die Knollen der Pflanzkartoffeln können bei ca. acht Grad Celsius im April in den Boden gesetzt werden. Die Ernte erfolgt im August/September, wenn die oberirdischen Pflanzenteile bräunlich und abgestorben sind. Weltweit gibt es rund 5.000 Kartoffelsorten in verschiedenen Farben, Formen und Geschmacksrichtungen. Kartoffeln gehören zu den wichtigsten Grundnahrungsmitteln. Sie werden auf Grund ihrer Kocheigenschaften unterschieden: es gibt festkochende, vorwiegend festkochende und mehlig kochende Speisekartoffeln. Kartoffeln werden zu ca. 60 Prozent direkt verwendet oder als Veredlungsprodukte wie z.B. Chips, Pommes Frites, Kloßmehl oder Püree verzehrt. Ein kleinerer Teil spielt bei der Schweinemast eine Rolle. Ein weiterer Teil wird zur Stärke- und Ethanolgewinnung eingesetzt und in der Industrie verwendet. Hauptanbauländer für Kartoffeln sind China, Indien und Russland. Deutschland steht aktuell weltweit auf dem sechsten Platz der Kartoffelproduzenten.

Sobald die oberirdischen Pflanzenteile der Kartoffelpflanze bräunlich werden und absterben, kann die Kartoffel geerntet werden. Die Ernte erfolgt flächen- und sortenabhängig. Je später die Ernte, desto fester die Schalen der Kartoffeln. Die Ernte findet heute meist mit einem Kartoffelvollernter statt. Je nach Reifezeit kann die Ernte der frühen Kartoffeln bereits im Juni / Juli erfolgen. Je nach Sorte benötigen die Kartoffeln eine Vegetationsperiode von 90 bis 160 Tagen. Je später die Ernte erfolgt, desto größer sind das Volumen und die Stärkeeinlagerung der Knollen.

Wenn die Bodentemperatur im April ca. 8 Grad Celsius erreicht hat, kann der Anbau der Kartoffeln beginnen. Eine gute Vorbereitung des Pflanzguts ist hier Voraussetzung. Durch das sogenannte Keimstimmen werden die Kartoffeln zwei bis drei Wochen vor dem Pflanzen bei ca. zehn Grad Celsius gelagert und bilden kleine Keime. Das Beizen des Pflanzguts ist ebenfalls von großer Bedeutung, da es die Kartoffelpflanze gegen Schädlinge und Krankheiten schützt. Der Anbau der Kartoffeln erfolgt in einer sogenannten Dammkultur. Dafür müssen die Dämme sorgfältig vorbereitet werden. Mit speziellen Legemaschinen werden die Kartoffeln gepflanzt, mit Flüssigbeize behandelt und mit einer Häufeleinrichtung mit Erde bedeckt. Das Säen in Dammkulturen erleichtert zum einen die Ernte, zum anderen erwärmt sich der Boden auf diese Weise schneller. Das fördert das Wachstum der Kartoffelpflanze.


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