Nutzhanf oder Industriehanf wird vor allem zur Gewinnung von Hanffasern angebaut. Faserhanf enthält 30 bis 40 Prozent Hanffasern und nur einen sehr geringen Anteil an THC ( Tetrahydrocannabinol). Zum Anbau in Europa darf nur EU-zertifiziertes Saatgut verwendet werden. Der Anbau von Faserhanf muss der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung als zuständiger Behörde angezeigt werden. So wird überprüft, dass nur männliche Pflanzen und nicht illegale Drogen- und Medizinpflanzen mit hohem THC-Gehalt angebaut werden. Hanf keimt bei ein bis drei Grad Celsius und übersteht Frost bis zu Minus fünf Grad Celsius. Er benötigt viel Wärme, Licht und Wasser. Die Ernte des Faserhanfes erfolgt mit Spezialmaschinen. Verwendung finden die Fasern in der Textilindustrie, bei der Papierherstellung und als Naturdämmstoffe. Die Nebenprodukte werden z.B. als Tiereinstreu genutzt. Die Hanfsamen können direkt als Lebensmittel zum Einsatz kommen. Sie sind proteinreich und enthalten wertvolle Aminosäuren sowie viel Vitamin B. Aus den Hanfsamen gewinnt man auch das ätherische Hanföl.


Foto: © Fotolia_125596245